Lebensgrundlage für Millionen

Die Wandtexte der Ausstellung weisen auf die Komplexität globaler Lieferketten für Gold und seltene Mineralien hin. – Scrollen Sie nach unten für zusätzliche Informationen.

Ausstellungstext

Trotz der desolaten Lage und der skandalösen Ausbeutung eines großen Teils der Arbeitenden und ihrer Familien bietet der handwerkliche Bergbau Millionen von Menschen auf der ganzen Welt eine Lebensgrundlage. Schätzungen zufolge arbeiten mindestens 134 Millionen Menschen in verwandten Branchen, die von handwerklichen Minen und dem Kleinbergbau abhängig sind. Darunter die kleingewerbliche Verarbeitung, der An- und Verkauf, aber auch Restaurants und Bars, Geschäfte, Ausrüstungs- und Transporteinrichtungen.

Kleingewerblicher Bergbau jenseits von Gold

Gold ist eines der vielen Rohstoffe, die für die digitale Industrie notwendig sind. Andere seltene Mineralien wie Kobalt und Coltan (Kolumbit-Tantalit) haben eine vergleichbare Bedeutung. Coltan wird zum Beispiel für die Herstellung von leistungsfähigen Kondensatoren zur Speicherung und Übertragung elektrischer Ladungen in digitalen Geräten verwendet. Kobalt findet Anwendung bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Beide Mineralien führten wiederholt zu negative Schlagzeilen, weil mit ihnen die schlechten Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und bewaffneten Konflikten in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) in Verbindung gebracht werden. Die Vorwürfe im Zusammenhang mit solchen «Konfliktmineralien» haben die USA und die EU dazu veranlasst, restriktive Rechtsvorschriften für Unternehmen in diesem Sektor einzuführen. Die Tantalindustrie ihrerseits investiert Zeit und Energie in eine ethisch vertretbare Lieferkette mit verschiedenen Pilotprojekten im Kongo. Die ITSCI (International Tin Research Institute Supply Chain Initiative) berichtet zwar von Verbesserungen dank ihrer Intervention, doch wurde der Initiative vorgeworfen, ein Monopol zu errichten, das wiederum die kleingewerblichen Bergleute benachteiligt.

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Die Macherinnen und Macher von Kamituga | Digital Gold

Geographisches Institut, , Universität Zürich:
Recherchen, Interviews, 3D-Scans, Videos, Fotografien: Gabriel Kamundala, Geographisches Institut, UZH
Supervision und inhaltliche Gestaltung: Dr. Timothy Raeymaekers, Geographisches Institut, UZH,
Dr. Muriel Côte, Privatdozentin, Fachbereich Humangeographie, Universität Lund

Forschungspartner:
University of Zimbabwe
University of Ouagadougou I
Institut National des Sciences des Sociétés (Burkina Faso)
Groupe d’Etudes sur les Conflits et la Sécurité Humaine (DR CONGO)

Immersive Arts Space, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK:
Szenografie: Mariana Vieira Gruenig
Interaction Design, 3D Experience: Chris Elvis Leisi
Spatial Augmented Reality Engineer: Florian Christoph Bruggisser
Videoschnitt, Storytelling: Alan Sahin
Tongestaltung: Patrycja Pakiela
Zusätzliche Tonaufnahmen vor Ort: Alfred Borauzima
Übersetzungen, englisches Lektorat: Alliance Riziki Murhula, Edward Wright
Synchronstimmen: Shabnam Chamani, Rino Hosennen
Cheftechniker: Sébastien Schiesser
Produktionsleitung: Kristina Jungic
Projektleitung: Prof. Christian Iseli

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