Game Changer

Videospiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie sind ein fester Bestandteil im Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ob Games für den PC, für Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Erfahrungen oder Mobile Games: Die Schweiz hat sich mit ihren bis zu 120 Game-Studios zu einem interessanten Standort für kleine bis mittelgrosse Game-Produktionen von internationalem Renommee entwickelt.

Bei genauem Hinsehen erschliesst sich eine Fülle an Anwendungsbereichen: So produzieren nationale Studios Titel und Produkte, die vom Entertainment über die Therapie und Rehabilitation bis hin zur Vermittlung von Bildungsinhalten und kulturellen Werten reichen. Schweizer Games sind in vielerlei Hinsicht einzigartig: Der starke Bezug zur Schweizer Designtradition (siehe Organism), die Experimentierfreude (siehe SOMN), der Innovationswille (siehe Down the Road), die hohe Frauenquote unter den Game-Designerinnen und -Designern (siehe Vendari), der starke Forschungsbezug zwischen Games und anderen akademischen Disziplinen (siehe Sphery AG) und natürlich der Sound der Spiele (siehe FAR: Lone Sails) verleihen Schweizer Games im internationalen Vergleich einen hohen Wiederkennungswert.

Vendari Z Hd K
Down The Road Z Hd K

Abb. 1: Vendari, 2020, Denise Meier und Eileen Rüegg, © ZHdK.
Abb. 2: Down the Road, 2021, Johannes Köberle, Team: Malik Benabdallah und Arno Justus, © ZHdK.

Organism Level Screen 01 Mockup seitlich

Organism, 2016 – 2022, Marco Bach, Tunay Bora und Florin Gasser, © ZHdK.

Die Fachrichtung Game Design der Zürcher Hochschule der Künste ist mit ihrem generalistisch angelegten Studienangebot in Bachelor und Master und mit ihrer langjährigen Forschungstätigkeit im Bereich Serious & Applied Games eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für angehende Game-Designerinnen und -Designer in der Schweiz. Als Teil des Departements Design bewegt sich ihr Anspruch im Spannungsfeld von gesellschaftlich relevanten Themen, der Suche nach neuen Anwendungsbereichen für Games und der Ausbildung von unverwechselbaren experimentellen wie visuellen Handschriften.

Lange Zeit galten Games als ein Medium, das sich im Schatten der etablierten Kulturproduktionen bewegte. Doch glücklicherweise ändern sich die Zeiten: Der nicht zuletzt durch die Pandemie zusätzlich beschleunigte Digitalisierungsschub hat Games salon- und diskursfähig gemacht und lässt sie mehr und mehr als unverzichtbares Kulturgut und natürlich auch als Designobjekt in Augenschein treten: Theater bewegen sich auf Game-Designerinnen und -Designer zu und legen eigene digitale Sparten an, in Museen werden immer häufiger Games in Ausstellungen eingesetzt, und auch in der bildenden Kunst, Literatur und im Film fungieren Games mittlerweile als Ausgangspunkt für künstlerische Auseinandersetzungen.

FAR Lone Sails Okomotive AG
SOMN Z Hd K

Abb. 1: FAR: Lone Sails, 2018, Developer: Okomotive AG. Publisher: Mixtvision.
Abb. 2: SOMN, 2021, Linn Spitz, © ZHdK.

Es wird deutlich: Games sind ein starkes Medium mit zahlreichen interdisziplinären Bezügen. Kooperationen im Bereich Game Design mit anderen akademischen Partnern und Institutionen sind dabei unerlässlich, um die Game-Produktionen von morgen multiperspektivisch anzugehen und die sich ergebenden neuen Trends und Tendenzen gemeinsam zu beforschen. Die Podcastreihe von Hiloko Kato (Postdoc, Deutsches Seminar – Linguistik, Lehrstuhl Hausendorf) und Maike Thies (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachrichtung Game Design) bringt Akteurinnen und Akteure der Universität Zürich und der Fachrichtung Game Design zusammen. Gemeinsam beleuchten sie aus ihrer professionellen Perspektive die in der Ausstellung präsentierten Games, legen mögliche gemeinsame Interessensfelder und Schnittstellen offen und imaginieren zukünftige Synergien.

Beteiligte Game Changer

Kuratorin & Konzept Podcast: Maike Thies, Game Design, ZHdK
Konzept Podcast: Dr. Hiloko Kato, Deutsches Seminar, UZH
Entwickerinnen und Entwickler: Johannes Köberle, Marco Bach, Tunay Bora, Florin Gasser, Denise Hohl, Eileen Rüegg, Linn Spitz, Okomotive
Komposition und Musik FAR: Lone Sails: Joel Schoch
Technischer Experte: Stefan Kraft

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