Die Wandtexte der Ausstellung weisen auf die Komplexität globaler Lieferketten für Gold und seltene Mineralien hin. – Scrollen Sie nach unten für zusätzliche Informationen.
Die Schweiz spielt im weltweiten Goldhandel eine wichtige Rolle. Das Land importiert jährlich durchschnittlich 2500 bis 3000 Tonnen abgebautes und recyceltes Gold aus über 60 Ländern. Sie verarbeitet das Äquivalent von 70 % der weltweiten Jahresproduktion und beherbergt vier der größten Goldraffinerien der Welt.
Edelmetalle aus Afrika gelangen auf dem Umweg über Drittländer in die Schweiz. Ein grosser Teil der Goldproduktion aus dem Kongo wird beispielsweise in die Nachbarländer Ruanda und Uganda geschmuggelt. Dies schmälert die Steuereinnahmen des Kongo aus der Goldproduktion. Die Nachbarländer, die über keine eigenen Goldvorkommen verfügen, beliefern den Weltmarkt, hauptsächlich über Dubai.
Der Handel mit Gold mit zweifelhafter Herkunft und die Tolerierung des Schmuggels via Drittländer sind nach wie vor ein grosses Problem. Importeure in der Schweiz geben an, es sei schwierig, die Herkunft des Goldes zu bestimmen. In den globalen Wertschöpfungsketten gehe die Transparenz verloren. Zudem zeigten einige Länder weder den Willen noch die Macht, den Handel stärker gesetzlich zu kontrollieren.
Gemäss den vom Observatory of Economic Complexity (OEC) zusammengestellten Daten macht Gold den grössten Anteil am Schweizer Handelsaustausch aus. Dieser hohe Anteil lässt sich erklären mit der Konzentration der wichtigsten Akteure der Gold-Lieferketten, wie Raffinerien, Juweliere, Banken und Finanzinstitute. In den jüngsten öffentlichen Debatten über die Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf Transparenz und Menschenrechte, stehen die Raffinerien Metalor, Valcambi, Argor-Heraeus und PAMP besonders im Mittelpunkt.


Abb. 1 und 2: Schweizer Export und Import für 2019 nach Angaben des Observatory of Economic Complexity (OEC).
Mehr Informationen zur Rolle der Schweiz: SWISSAID: Die dunkle Seite des Goldes, Daten des Observatory of Economic Complexity (OEC) (in Englisch)
In der Demokratischen Republik Kongo (DRK), wie auch in vielen anderen goldproduzierenden Ländern, belaufen sich die offiziellen Goldexporte nur auf einen Bruchteil der geschätzten Produktion. Das meiste davon wird in die Nachbarländer Ruanda und Uganda geschmuggelt. Andere bekannte Routen des Goldschmuggels führen von Burkina Faso nach Togo. Die Routen des undurchsichtigen Goldhandels sind ständig in Bewegung – und passen sich an, um sich dem Blick der Öffentlichkeit zu entziehen.
Mehr von Public Eye / Erklärung von Bern: Grösste Schweizer Raffinerie profitiert von Schmuggelgold aus Kinderarbeit
Mehr über den globalen Kontext:
Handwerker und industrieller Bergbau
Ausgegrenzte Arbeitskräfte
Lebensgrundlage für Millionen
Was können wir tun
Teilen Sie Ihre Eindrücke, Bemerkungen und Fragen auf unserer Kommentarseite.
Geographisches Institut, , Universität Zürich:
Recherchen, Interviews, 3D-Scans, Videos, Fotografien: Gabriel Kamundala, Geographisches Institut, UZH
Supervision und inhaltliche Gestaltung: Dr. Timothy Raeymaekers, Geographisches Institut, UZH,
Dr. Muriel Côte, Privatdozentin, Fachbereich Humangeographie, Universität Lund
Forschungspartner:
University of Zimbabwe
University of Ouagadougou I
Institut National des Sciences des Sociétés (Burkina Faso)
Groupe d’Etudes sur les Conflits et la Sécurité Humaine (DR CONGO)
Immersive Arts Space, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK:
Szenografie: Mariana Vieira Gruenig
Interaction Design, 3D Experience: Chris Elvis Leisi
Spatial Augmented Reality Engineer: Florian Christoph Bruggisser
Videoschnitt, Storytelling: Alan Sahin
Tongestaltung: Patrycja Pakiela
Zusätzliche Tonaufnahmen vor Ort: Alfred Borauzima
Übersetzungen, englisches Lektorat: Alliance Riziki Murhula, Edward Wright
Synchronstimmen: Shabnam Chamani, Rino Hosennen
Cheftechniker: Sébastien Schiesser
Produktionsleitung: Kristina Jungic
Projektleitung: Prof. Christian Iseli